Horse Fair Ballinasloe
01.10.2000-08.10.2000





Eine Reise zum Pferdemarkt in Ballinasloe bietet Katja van Leeuwen im Herbst 2007 an,
siehe hier zu weiteren Informationen!






Sie sehen hier eine private Photoserie des ältesten europäischen Pferdemarktes, auf dem die traveller - das fahrende Volk - ihre Tinkerpferde verkaufen, mit ein paar Kommentaren.

Hier ein Bild aus der "bunten" Ecke, wo sowohl Tinkerpferde als auch andere Rassen angeboten werden - überwiegend von Farmern.

 

Dagegen finden sich auf den nachfolgenden Bildern die Pferde der traveller. Die ganze Gruppe gehörte wohl einem traveller, obwohl bei Verhandlungen immer sofort alle traveller, die davon etwas mitbekommen, sofort zur Stelle sind und sich einmischen. Man weiß schnell nicht mehr, wem eigentlich welches Pferd gehört. Und wenn man nicht drauf achtet, die eigene (rechte) Hand in der Tasche zu lassen, gehört ein Pferd schneller als gewollt einem selbst ... (da Pferdehandel mit Handschlag besiegelt wird). "Mein" Verkäufer schlug mir immer schon motivierend auf den Unterarm (die Hand war in der Tasche), während wir uns noch in utopischen Preisgefilden befanden. Auf den nächsten Bildern ist (Shannon's) Lailagh mit ihrer Mama (Jerry's) Shannon zu sehen.

Wie man sieht, stehen die Pferde hier ziemlich unbekümmert in der Matsche. Als sich allerdings einer aus unserer Gruppe den Behang einer Stute anschaute, wurde diese eine Viertelstunde später sofort gewaschen und gebürstet präsentiert. Manchmal werden auch Sägespäne in den Behang gerubbelt, der dann doppelt so schön aussieht.
Bei der Stute unterhalb ist sogar der Schweif mit einer Bandage eingewickelt. 

Der Schwarze mit der Laterne ist übrigens unser Schatzi, zum Vorführen hat man ihm ein Strickhalfter umgebunden, obwohl er noch gar keine Erfahrung mit Halfter, Strick und Führen gemacht hat. Er ist nur froh, wenn er sich verstecken kann.

Es ist eine merkwürdige Mischung aus Pferdeliebe und -fürsorge und Verwahrlosung, die man hier sieht. Einerseits sind es die traveller, die mit außerordentlichem Pferdeverstand diesen Typ Pferd gezüchtet haben, traditionell werden die Pferde von ihnen auch wirklich gearbeitet. Durch die Unruhe bei Treffen, im Weiterziehen usw. sind viele der Pferde außerordentlich nervenstark. Das liegt nicht zuletzt auch daran, daß die traveller, die ich gesehen habe, ganz ruhig und hartnäckig von ihren Pferden etwas verlangen. Ich habe niemanden schreien oder gar schlagen sehen, obwohl sie zum Teil rohe und unerzogene Tiere halfterten, verluden, vorführten. Und gut gefüttert sind sie alle. Andererseits sind die Hufe durch die Bank in lausigem Zustand, Pferde verletzen sich durch zu enge Stricke, durch zu lange schleifende Stricke... Kleinere Verletzungen an den Beinen oder auch am Kopf blieben unbehandelt.
Ein Pony (kein Tinker; ich weiß nicht, ob es einem der traveller gehörte oder wem) hatte ein faustgroßes Abszeß am Hals/Kopf (Kehlriemengegend) und sah erbärmlich aus; das hätte man dringend aufschneiden lassen oder wenigstens homöopathisch mit Myristica behandeln müssen, damit es nicht nach innen geht und eine Sepsis verursacht.
 

Vorherige Seite    Nächste Seite weiter!


URL: www.wilde-pferde.de; Stand: 13.10.2000; Verantwortlich: Katinka Lutze & Thomas Klein: gata --- Kontakt